Vor etwas mehr als 12 Jahren hat es meinen Vater erwischt. Er hat eine „koronare Herzkrankheit“, die erst da diagnostiziert wurde. Er war mehrmals schon umgefallen, bis die Ärzte eine Angio veranlasst und ihm mehrere Stents gelegt haben. Seitdem geht es ihm wieder gut.
Umso erschrockener war ich, als ich von Ahmet hörte, dass sein Vater im Krankenhaus mit Verdacht auf Herzinfarkt eingeliefert wurde. Es stellte sich am Ende heraus, dass zwei wichtige Adern verstopft gewesen sind. Die Ärzte retteten auch ihm mit einer Angio und zwei Stents das Leben. Ich unterstützte meinen Freund und seinen Bruder mit meinem Wissen dazu und worauf sie künftig achten müssen.

Die koronare Herzerkrankung zählt weltweit zu den häufigsten Herzkrankheiten. Es gibt verschiedene Symptome und bei der Behandlung wird auf Aspirin und einen Mix aus verschiedenen Medikamenten gesetzt, die helfen sollen, dass Fettablagerungen nicht mehr die Herzkranzgefäße verstopfen. Häufigste Ursachen sind Rauchen, erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, hoher Fleischkonsum, Bewegungs- und Sport-Mangel. [1]
Ahmets Vater hörte deshalb zügig mit dem Rauchen auf. Er achtet jetzt auf sein Essen und der Job (er ist Lokführer bei der Bahn) steht jetzt hinten an. Eine Kur ist wohl drin und an sich hat er sich auch wieder rasant erholt. Doch die Krankheit wird nicht verschwinden. Es ist jetzt wichtig ein eher ruhigeres und stressfreies, gesundes Leben zu führen.
Wir waren gestern zum Krankenbesuch da. Es war wieder sehr herzlich. Tante Nergül, die ich zuletzt wohl vor zwanzig Jahren Zuhause besucht habe, hat herzhaft und entschieden zu viel gekocht. Onkel Ali hat sich wirklich beim Essen zurückgehalten und viel Wasser getrunken, was ein gutes Zeichen ist. Es wurde lebhaft diskutiert, über alte Zeiten gesprochen, gelacht, geliebt und auch etwas Wehmut über viele verstorbene und nicht bei uns seiende Menschen geäußert.


Krankenbesuche sollen eigentlich kurz ausfallen, aber versucht mal aus einem Haus zu flüchten, wo man euch wie einen 12-Jährigen behandelt. Wir kennen uns schon so lang und ich habe es sehr vermisst, diese Zusammenkünfte zu haben. Ich bin froh, dass es diese Menschen gibt und dass man nach all den Jahrzehnten noch immer Kontakt hat und füreinander da ist.
Wir sollten die Menschen, um uns herum, mehr zu schätzen wissen. Vor allem dann, wenn diese Menschen unseren eigenen Herzen gut tun. Und vielleicht sollten wir die Krankheiten unserer Herzen hinter uns lassen und aufhören uns nur dann zu melden, wenn etwas schlechtes passiert ist.
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