Wann fangen wir an, an uns selbst zu zweifeln? Wenn die Dinge, die wir für selbstverständlich erachtet haben, unter unseren Füßen wegrutschen. Oder wenn wir anfangen, Zweifel zu hegen, dass die Dinge, die wir getan haben, richtig waren. Wir geben unser Bestes, verändern uns und doch kann es passieren, dass wir scheitern. Und wir gestehen uns leider nicht ein, dass wir gescheitert sind.
Indes gibt es Dinge, die wir nicht kommen sehen. Sie ziehen uns ebenfalls den Boden unter den Füßen weg und zerstören uns endgültig. Was soll man auch tun, wenn man nicht einmal die Gründe des Gegenübers versteht? Wenn man die Handlungen und Taten des Gegenübers nicht zuordnen kann und es einen wie einen Schlag trifft, wenn man vor den Trümmern des Seins steht?
Ich habe diesen Abgrund bereits gesehen, da war ich noch so jung, dass noch drei Leben in meins gepasst hätten. Ich habe einen Fehler gemacht und diesen Fehler nie wirklich korrigieren können. Ich bereue es bis heute, und wünschte, ich könnte es ungeschehen machen. Aber das Scheitern meines Selbst hat vielleicht einem geliebten Menschen ein schönes und liebes Leben gegönnt.
In Gedanken verfällt man zurück, blickt dennoch nach vorn und sagt sich: Es muss weitergehen. Doch wie soll das Funktionieren noch gelingen, wenn man mit der steigenden Last vor Resultate gestellt werden, die keine guten Konsequenzen nach sich ziehen. Fehler können nicht korrigiert werden. Scheitern aber, kann der Beginn einer neuen Zeit, eines neuen Lebens und vielleicht auch etwas Schönem sein.
Es ist aber wie mit der Depression. Zunächst muss man sein Scheitern sich selbst eingestehen. Erst wenn man sich dieses Geständnis gemacht hat, kann man aufstehen und neu beginnen. Und wenn man wieder scheitert, dann ist es nur der Anlass, erneut Anlauf zu nehmen und gegen die Wand zu knallen, die vor einem steht.
Ich bin gescheitert. Ich bin in meinen Leben vorher gescheitert und ich bin in diesem Leben gescheitert. Es wird Zeit, wieder aufzustehen. Vira Bismillah.