Seit ein paar Tagen gibt es eine offizielle Dokumentation zu einem Phänomen, das Google schon seit einiger Zeit ausprobiert und nun endgültig gestartet hat. Die Funktion “Site Names” ist jetzt auch für deutschsprachige SERPs (Search Engine Result Pages) in der mobilen Google-Suche verfügbar. Wenn richtig eingestellt, können Seitennamen direkt über den Suchergebnissen zu den Anfragen angezeigt werden.

Am obigen Beispiel kann man die Neuerung nachvollziehen. LinkedIn ist der Seitenname der Plattform, auf dem die Angaben zu meinem persönlichen beruflichen Netzwerkprofil vorhanden sind. Der Seitentitel und auch der Link bleiben bestehen, während der Seitenname explizit angibt, woher das Ergebnis stammt. Dies ist gerade für Nutzer ein klarer Hinweis darauf, woher das Suchergebnis stammt. Es dient für Firmen, Organisationen oder auch Bloggern der Markenbildung und Markenstärkung.
Was muss man tun, damit Site Names den richtigen Seiten-Namen übernimmt?
Google zeigt in einer ausführlichen Dokumentation, wie Site Names funktionieren und wie diese auch für die eigene Website genutzt werden können. Ich würde die Einstellung und Konfiguration über JSON-LD bzw. Schema-Angaben bevorzugt verwenden. Habe dies für meine eigene Website auch so nachgeholt.
Der nachfolgende Code gibt ein Beispiel für die Angaben per JSON-LD für meine eigene Website:
<html>
<head>
...
<script type="application/ld+json">
{
"@context" : "https://schema.org",
"@type" : "WebSite",
"name" : "Akif Sahin | Einsichten, Aussichten und Islamisches",
"url" : "https://www.akifsahin.de/"
}
</script>
...
</head>
<body>
...
</body>
</html>
Es gibt aber auch unvollständige oder fehlerhafte Konfigurationen, die zu unterschiedliche Darstellungen in den mobilen SERPs führen können. Beispielsweise kann gar kein Name angezeigt werden, wenn kein Seitenname spezifiziert ist. Ein anderes Beispiel zeigt, dass auch der Domainname durch Google verwendet werden kann.

Im obigen Beispiel sieht man die Verwendung bei fehlerhafter oder unzureichender Konfiguration. Hier wird der Domain-Name übernommen und als Site Name angezeigt. Google rät dazu an, dass man auch ein Favicon korrekt eingebunden haben sollte, damit Site Names richtig funktionieren.
Seitennamen nicht überall im Titel aufführen – CMS-Lösungen stehen bereit
Google-Mitarbeiter Danny Sullivan hat hierzu noch etwas spezifiziert mitgeteilt, dass man im Seiten-Titel nicht ständig den Seitennamen wiederholen sollte. Es wird eher dazu angeraten, an einer wichtigen Stelle (am besten der Homepage) den spezifischen Seitennamen zu verwenden.
Viele SEO-Plugins und CMS-Systeme unterstützen bereits von Haus die notwendigen Einstellungen. Einige CMS-Systeme brauchen aber noch Nachjustierungen bzw. Plugins und Extensions, um die Funktion richtig zu verwenden. Beispielsweise wird in der Standard-Konfiguration von Contao der Seiten-Name immer ans Ende des Title-Tags einer jeden Unterseite hinzugefügt. Dies kann man nur per Plugin oder Title-Hook umgehen.
Bei WordPress muss man seine Konfiguration vermutlich ebenfalls anpassen. Gute Plugins wie RankMath oder Yoast erlauben zwar, den Seitennamen per Schema-Angaben auszuzeichnen. Gleichzeitig muss man über ein Umschreiben der <title-tags> die Seiten-Namen automatisiert entfernen lassen.
Bei TYPO3 CMS müsste nach meinem Kenntnisstand zuerst der Seitenname explizit über eine Extension der localconf.php angepasst werden, ehe man mit weitergehenden SEO-Maßnahmen fortfährt oder Schema-Angaben anpasst.
Insgesamt ist die Neuerung schon länger vorhanden gewesen, als die Dokumentation jetzt vermuten lässt. Die Tests erfolgten schon seit geraumer Zeit. Am Ende hat sich Google dazu durchgerungen, auch weil der Mehrwert überwiegt und ein Missbrauch schneller geahndet werden kann. Gleichzeitig ist der Schritt auch ein weiteres kräftiges Argument für technische Suchmaschinen-Optimierung (SEO) mit Schema-Angaben. Diese sind zuletzt deutlich aufgewertet worden.