Maulid-Veranstaltungen gibt es Jahr für Jahr wie Sand am Meer. An allen Moscheen aus bestimmten Kulturkreisen, insbesondere aus dem türkischen Kulturkreis, gibt es Veranstaltungen, die im Andenken an den Propheten Muhammad (saw) abgehalten werden. Diese Veranstaltungen bleiben häufig in einem engen Rahmen in der eigenen Moscheegemeinde und schließen aufgrund sprachlicher Barrieren einen Großteil anderer Menschen aus.
Die SCHURA Hamburg hat auch in diesem Jahr zu einer Maulid-Veranstaltung eingeladen. Diesmal wurde dem Propheten (saw) und seiner Geburt im Bürgerhaus Wilhelmsburg gedacht. Das Rahmenprogramm wurde im Vorfeld nicht weiter bekannt gegeben. Dennoch zog es viele Muslime in das Bürgerhaus, das sich fast komplett gefüllt hat.
Dem Propheten Muhammad (saw) gedenken
Durch den Abend moderierte Kerim Tokiçin, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei der SCHURA, der immer wieder mit kurzen Einleitungen und Zitaten auf die Persönlichkeit des Propheten (saw) und seine Wahrnehmung hinwies. Ein kurzes Grußwort an die Gäste richtete im Namen des Vorstands der stellvertretende SCHURA-Vorsitzende Mounib Doukali. Doukali machte auf die besondere Vorbildfunktion des Propheten (saw) für alle Muslime und Menschen aufmerksam.
In einen ähnlichen, aber längeren Tenor blies der Wissenschaftler Ustād Martin Mahmud Kellner aus Osnabrück ein. Live per Zoom zugeschaltet brachte Kellner viele zahlreiche aktuelle Herausforderungen an den Tag, mit denen nun alle Menschen zu kämpfen haben. Gleichzeitig pries er den Propheten (saw) als lösungsorientiertes Vorbild und, wie es bereits im Koran steht, als “Barmherzigkeit für alle Welten” an.
Zeichen für mehr Gemeinsamkeit und Zusammenhalt
Für den künstlerischen Teil und auch das Highlight der Veranstaltung sorgte die Gruppe Rahat al-Arwah aus Marburg, die mit Koran-Rezitation und grandiosen Anasheed auf Arabisch das Publikum begeistert und mitgenommen hat. Insbesondere die Einlagen des kleinsten Mitglieds mit seiner Stimme machten die Gruppe auf Anhieb sehr sympathisch. Außerdem trug eine Gruppe von Jugendlichen aus der Vahdet-Moschee ein Theaterstück mit Bezug zu einer Geschichte aus der Sira des Propheten (saw) auf.
Mit der gemeinsamen Maulid-Veranstaltung hat die SCHURA erneut deutlich gemacht, dass man auch über Moschee- und Kulturgrenzen hinweg auf einer Veranstaltung die Gemeinsamkeiten betonen und gemeinschaftlich agieren kann. Gestern war dies besonders schön zu beobachten. Die Grenzen sind verschwommen und man konnte gemeinschaftlich einen wunderschönen Abend erleben. Ein Wermutstropfen bleibt, dass solche Veranstaltungen leider die Ausnahme bleiben.