Wer gerade nach einer guten Serie Ausschau hält, sollte sich die Serie “In 80 Tagen um die Welt” in der ZDF Mediathek gönnen. Hier beweisen die öffentlich-rechtlichen Anstalten in einer gemeinsamen Arbeit, dass sie gute Bilder und Stories zu einer tollen Geschichte verknüpfen können, wenn sie möchten. Diese kleine Serie muss sich vor Netflix und Co. nicht verstecken.

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Mir war gestern etwas langweilig, also habe ich lineares Fernsehen eingeschaltet. Und siehe da: Nach der Tagesschau im Ersten erschien plötzlich auf meinem Guide der Hinweis auf eine Serie im ZDF. “In 80 Tagen um die Welt” ist eine neue Adaption des Buches von Jules Verne. Gleichzeitig ist es ein Gemeinschaftsprojekt zwischen ZDF, BBC, RAI und der France Television. Das zeigt sich dann auch im Mix der Story und der bildgewaltigen Szenen wieder.

Die sog. European Alliance der öffentlich-rechtlichen Anstalten hat ein Meisterwerk hervorgebracht, dass nicht nur mit einer guten Adaption der bekannten Story und Erweiterung der Welt von Phileas Fogg glänzt. Das Werk hat eine besondere Kameraführung, die Bilder aus den verschiedenen Kontinenten, die wohl allesamt in europäischen Kulissen gedreht wurden, wirken mächtiger und berührender als viele frühere Adaptionen des Werkes.

Viel Liebe zum Detail

Hier stellt man fest, dass die Autoren sich die Zeit genommen haben über ihre Entwicklung der Figuren nachzudenken und die Story so einzubetten, dass sie nicht nur platt Klischees beliebiger Art verbreiten. Diese Serie hat in 8 Folgen mehr Tiefgang als jahrzehntelange Debatten über Kulturen, Rassismus oder Emanzipation zusammengefasst. Das Anliegen der Autoren und die Schwerpunktsetzung wird sehr deutlich. Die Story in dieser Geschichte sind die Nebengeschichten.

Es geht um Liebe, Intrigen, Lügen, Vertrauen und vor allem Freundschaft. Die Reise des Phileas Fogg und seine Wette bleiben dabei eigentlich nebensächlich, bis zur letzten Folge der Serie. Was mich berührt hat, waren die Bilder, die Themen, die Inszenierungen und wie man so schön sagt, die kleinen Details. Dazu darf man auch zählen, dass so grandiose Schauspieler wie der Brite David Tennant, der vielen Fans noch von seiner Rolle als Doctor Who bekannt sein dürfte, mitmacht und dem störrischen und schweigsamen Phileas Fogg Leben einhaucht.

Besetzung ist grandios

Der französische Schauspieler Ibrahim Koma, der zuletzt mit dem Drama “Der Falke” für internationale Aufmerksamkeit sorgte, ergänzt die Erzählung des Passepartout um einen schneidigen Dieb und Alleskönner, der kein wirklicher Kammerdiener, aber ein wichtiger Freund und Gefährte wird. Und Abigail Fix, die von der deutschen Schauspielerin Leonie Benesch gespielt, die seit ihrem Wirken im Film “Das weiße Band” als eine hoffnungsvolle Entdeckung galt und zuletzt mit ihrer Rolle in “Babylon Berlin” von sich reden machte. Einfach grandiose Besetzungen für die Hauptrollen.

Der Mix dieses Films zeigt sich auch in den Welten, die man besucht. Es wird auf höchstem sprachlichen Niveau Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Arabisch gesprochen. Selten konnte ich einer Serie in so vielen Sprachen über die Ecken folgen. Und selten hat mich eine Serie auch so gefesselt. Dabei versprach die erste Folge gar nicht mal so viel Spannung. Erst danach geht es richtig los. Ich ließ es mir dann nicht mehr nehmen, nach den vier Folgen im ZDF, die Mediathek aufzurufen und alle restlichen vier Folgen bereits anzuschauen.

Fazit und Wertung

Ich schwärme sicherlich sehr, aber ich möchte, dass man sich diese Adaption einfach anschaut. Mehr Empfehlung geht vermutlich nicht und um in meiner bewährten Sprache zu bleiben: Meine Wertung 🍿🍿🍿🍿🍿. Und damit die höchste Wertung für eine Serie, die je erfolgt ist. Der letzte Film, der das geschafft hat, war Matrix im Jahr 1999. Bleibt zu wünschen, dass es eine Art “Extended Universe” um Phileas Fogg und seine Freunde gibt. Eine Andeutung am Ende der Serie ist ja vorhanden.

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