Google hat seine Adsense Auto Ads überarbeitet und nach eigenen Angaben deutlich verbessert. Die Integration und Einbindung auf Websites ist jetzt einfacher. Interessanter sind die neuen Anpassungs- und Test-Möglichkeiten. In diesem Beitrag zeigen wir außerdem wie man Auto Ads als “Anzeige” oder “Werbung” per CSS kennzeichnen kann.

Google Auto Ads – nach dem Update

Ich habe mir die neuen Funktionen von Google Auto Ads genauer angeschaut und ausführlich getestet. Automatische Anzeigen von Google waren auch auf diesem Blog und in diversen externen Projekten im Einsatz. Die Künstliche Intelligenz (KI) hinter der Schaltung von Anzeigen funktioniert weiterhin ziemlich gut. Darstellung und Einbindung der Werbung erfolgt an Stellen, wo diese auch sinnvoll sind. Die Anzeigen fügen sich nahtlos in das Design oder den Text ein.

Allerdings können die Positionen, in denen Werbung erscheint, durchaus aus ästhetischen Gründen störend sein. Anders als klassische Anzeigenblöcke oder Anzeigen-Formate lassen sich Auto Ads kaum beeinflussen. Das führt dazu, dass die Werbung zwar ausgespielt und eingebunden wird, aber man so gut wie gar keine Möglichkeit hat, diese überhaupt in irgendeiner Form zu beeinflussen. Mit den jüngsten Updates in Bezug auf Adsense Auto Ads gibt es für Werbetreibende jetzt aber mehr Möglichkeiten.

Einfacheres Setup, mehr Anpassungsmöglichkeiten, besseres Reporting und Experimente bei Adsense Auto Ads

Auto Ads funktionieren jetzt über alle eingebundenen Adsense Codes für Werbeanzeigen. Eine erneute Einbindung von Code ist nicht notwendig. Auf neuen Websites kann man den Code einfach hinzufügen und muss dann nur noch die Funktion für Auto Ads einschalten. Man kann über URLs eine Liste (Seitenausschlüsse) erstellen und damit bestimmen, wo keine automatischen Anzeigen geschaltet werden sollen. Dabei kann man einzelne Seiten oder ganze Seiten-Abschnitte ausschließen. Einstellungen können hier auch übersichtlich für jede Website eingesehen werden.

Google ermöglicht über eine Vorschau, wie Auto Ads auf der eigenen Website aussehen können. Anzeigenplatzierungen können in der Vorschau auch entfernt werden. Auto Ads generiert dann sofort eine neue Platzierung, die man überprüfen kann. Außerdem kann man festlegen, welche Anzeigenformate überhaupt auf der eigenen Website genutzt werden sollen, einschließlich passender Inhalte. Ebenso kann man über einen Schieberegler bestimmen, wie viele Auto Ads auf den Seiten angezeigt werden sollen.

Google verspricht mit den Updates auch ein verbessertes Reporting, dass die Leistung zwischen Auto Ads und eigenen Anzeigenblöcken nebeneinander darstellen soll. Darüber hinaus sollen auch eigene Experimente möglich sein, damit Nutzer, die Auto Ads auch verbessert und diverser testen können. Interessant ist dies vor allem für Power-Nutzer, die über A/B-Tests beste Platzierungen und Leistungen für Anzeigen austesten wollen.

Datenschutz und Kennzeichnung: Einsatz von Adsense kann abgemahnt werden

Schon vor Einführung der DSGVO hat es immer wieder Abmahnungen gegen Websitebetreiber gegeben, die Google Adsense im Einsatz hatten. Oft waren unzureichende Kennzeichnungen oder fehlende Angaben auf der Website ein Grund. Die folgende Auflistung stellt keine Rechtsberatung dar. Es ist eine Zusammenfassung verschiedener weitestgehend generell als rechtlich geklärt geltender Dinge:

  • Wer Adsense nutzt, gilt als Unternehmer!
  • In der Folge sind Impressum, Disclaimer und Datenschutzerklärung eine Pflicht.
  • Anzeigen müssen als solche mit dem Wort “Anzeige” oder “Werbung” gekennzeichnet werden.
  • Seit Einführung der DSGVO stellt Google selbst klare Bedingungen an den Einsatz
    • So muss eine Datenschutzerklärung auch Angaben zu Google Ads und zu den möglichen Datenverarbeitungen enthalten
    • Opt-In und Hinweise auf Cookies
    • Opt-Out muss ebenfalls möglich sein
  • Die DSGVO und auch die Regelungen zur e-privacy setzen voraus, dass bei Schaltung von Anzeigen Nutzer einer Website per Opt-In Cookies zulassen müssen. Hierzu gab es auch erst kürzlich einige Hinweise vom Europäischen Gerichtshof. Die Auswirkungen sind noch abzuwarten, da sie erst noch in nationales Recht gegossen werden müssen. Es gilt aber unter Experten als aktuell sicher, dass ein Opt-In eigentlich eine Pflicht darstellt.

Eine ausführliche Auflistung, wie man Adsense einigermaßen Datenschutzkonform auf der eigenen Website einbinden kann, findet sich beispielsweise im Beitrag von Sören Siebert auf der Website e-recht24 oder dem Beitrag von Thomas Schwenke auf der Kanzlei-Seite. Wer ganz sichergehen möchte, sollte sich rechtlichen Beistand holen. Auch das ewige Thema um Cookies und die neue Privacy-Verordnung wird eine wichtige Rolle spielen.

Auto Ads automatisch mit “Anzeige” oder “Werbung” kennzeichnen

Ein Makel an Auto Ads bleibt, dass die Kennzeichnung von Werbung weiterhin dem Webmaster überlassen bleibt. Im Kommentar unter diesem Beitrag hat Frank darauf aufmerksam gemacht, dass man jedoch einfach per CSS und “content” Code vor oder nach der Anzeige vorschalten kann. Ich habe daraufhin einen einfachen Code geschrieben, der eventuell auch für andere nützlich sein könnte.

Damit lässt sich vor oder nach Anzeigen das Wort “Anzeige” oder “Werbung” einbinden. Damit werden Auto Ads zumindest entsprechend markiert. Denn auch hieran verzweifeln viele Webmaster, weshalb sie Auto Ads erst gar nicht einsetzen. Der Code dafür ist in meinem Github Repository angeführt. Wichtig: Die Klasse wird standardmäßig von Adsense überschrieben. Der Text kann entsprechend nur mittig platziert werden, es sei denn man setzt entsprechend einen CSS-Befehl per important ein.

/*
Google AutoAds sind problematisch, weil sie nicht das Wort "Anzeige" aufführen können.
Um diesen Schönheitsfehler auszubügeln kann man allerdings per CSS die Klasse ansprechen,
die bei jeder Ausgabe von Google AutoAds eingebunden wird.
und per Befehl "content" vor oder nach der Anzeige das Wort "Anzeige" einbinden. 
Die unteren CodeZeilen zeigen genau diesen Prozess.
*/

*/Erst die Klasse ansprechen:*/
.google-auto-placed {
	font-size: 12px;
	font-family: "Arial",sans-serif;
	font-style: italic;	
}

/*Dann den Text per Content nach der Anzeige einbinden*/
.google-auto-placed::after {
    content: "Anzeige";
}

/*Oder den Text per Content vor der Anzeige einbinden*/
.google-auto-placed::before {
    content: "Anzeige";
}

Ihr dürft das CSS gerne verwenden, anpassen und benutzen. Ich freue mich über Feedback und auch neue Möglichkeiten und Hinweise!

Dieser Beitrag ist eine überarbeitete und neue Fassung des ursprünglichen Artikels vom Februar 2018. Der Beitrag wurde um die jüngsten Updates und Neuerungen bei Google Auto Ads ergänzt und erweitert.

12 Kommentare
  1. Klar kannst Du sie etwas beeinflussen, und auch auch mit Werbung oder Anzeige kennzeichnen, da diese alle ein DIV mit einer festen Klasse haben. Per CSS kannst Du ein Rahmen um die Werbung machen und per ::before und content dein Text davor schreiben.

  2. Auf der Suche nach einer einfachen Möglichkeit die Google Auto-Ads als Werbung zu kennzeichnen habe ich nur Deinen Beitrag gefunden. Funktioniert wunderbar, vielen Dank.
    Es wundert mich dass es um das Thema bisher so ruhig ist. Es gibt viele, auch große Webseiten deren Bannerwerbung nicht gekennzeichnet ist.

    1. Hallo Andrei, kann alles mögliche sein. Als ich den Artikel erstellt habe, waren Google Auto Ads gerade erst erschienen. Es kann sein, dass Google die angesprochene Klasse umbenannt hat. Es kann aber auch sein, dass du den Code doch nicht so umgesetzt hast, wie du meinst. Schick mal einen Link 😉

        1. Moin, normalerweise sollte es auf allen mobilen Browsern angezeigt werden können. Es handelt sich schließlich um eine Vorgabe, die mit CSS 2 eingeführt wurde. Ich würde eventuell einen neuen mobilen Browser installieren.

  3. Hallo Akif,

    ich habe schon länger nach einer Möglichkeit gesucht, um meine Auto-Ads Anzeigen auch als solche zu Kennzeichnen! Wie hier beschrieben mit dem Custom CSS klappt es auch im Jahr 2020 einwandfrei, sowohl Desktop als auch Mobile!

    Vielen dank dafür!

  4. Hallo Akif,

    vielen Dank für den CSS Code zur Kennzeichnung der Adsense Anzeigen. Funktioniert auch noch im Jahre 2021 🙂

    Allerdings habe ich einen “riesigen” Abstand zwischen meinem Wort “Anzeige” und der Anzeige an sich. Hast du vielleicht einen Tipp, was ich tun könnte? Die Seite heißt gesunex.de – da kann man es gleich sehen.

    Vielen Dank vorab! 🙂

    Alex

    1. Hallo Alex,
      freut mich, dass der Code immer noch funktioniert. Yay!

      Das Problem bei deiner Implementierung liegt daran, dass du ein line-height im Header-Bereich per CSS integriert hast. Da werden 130 px als Minimum hinzugefügt. Das stellt den Abstand zur Anzeige dann entsprechend ein. Du könntest den Code über Custom CSS überschreiben. Ich würde aber noch mal die Implementierung prüfen. Eventuell lässt sich das einfacher anpassen, wenn der Adsense Code nicht im Header landet, sondern einen Container drunter.

      Die entsprechende Stelle:

      .td-header-style-10 .td-logo-wrap-full {
      min-height: 130px;
      line-height: 130px;
      }

      P.S. Das Newspaper-Theme hat eigene Bereiche für Adsense-Anzeigen implementiert. Eine Markierung als Werbung ist auch möglich. Vielleicht solltest du statt der Auto-Ads auf diese Möglichkeiten zurückgreifen. Eine gute Anleitung ist mitgeliefert und findet sich auch in der ausführlichen Dokumentation: https://forum.tagdiv.com/ads-adsense-overview/

      Viel Erfolg und liebe Grüße
      Akif

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